Marcel Bénabou

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Marcel Bénabou, geboren am 29. 6. 1939 in Meknès (Marokko), stammt aus einer angesehenen jüdisch-marokkanischen Familie, die in der Vergangenheit sowohl bedeutende Rabbiner als auch wohlhabende Kaufleute hervorgebracht hat, infolge des Börsenkrachs 1929 jedoch fast ihr gesamtes Vermögen verlor. Die Grundschulzeit verbrachte Bénabou in der École de l'Alliance Israélite Universelle in Meknès, während der Sommerferien besuchte er die Rabbiner Schule. Er wuchs in drei Kultur- und Sprachmilieus auf: dem arabischen, dem hebräischen und dem französischen und ging im September 1956, noch vor der Unabhängigkeit Marokkos, nach Paris, wo er am Elitegymnasium Louis-le-Grand die Vorbereitungsklassen für die Aufnahme an die École Normale Supérieure absolvierte. 1960–1964 Studium der Altertumswissenschaften, 1963 Agrégation. 1972 Habilitation in Römischer Geschichte mit einer Arbeit über “La résistance africaine à la romanisation” (Der afrikanische Widerstand gegen die Romanisierung). 1972–1974 Assistent an der Universität Orléans. 1974 Berufung zum Professor für Römische Geschichte an die Universität Paris VII-Denis Diderot, an der er bis zu seiner Emeritierung 2002 lehrte.

Von 1966 bis 1972 arbeitete Bénabou zusammen mit Georges Perec an einem Projekt zur automatischen Herstellung von Literatur (P.A.L.F., Production automatique de la littérature française), in dem es darum ging, jedes bedeutungstragende Wort eines Satzes durch seine Definition in einem Wörterbuch zu ...